Die
Römer an der Waal
Die Waal und die erhöhte Lage auf den Ausläufern des
Ketelwaldes, der sich von Kamp-Lintfort bis Nijmegen erstreckt, veranlassten
die Römer zur Gründung eines Militärlagers. So wird Nijmegen zur
Garnisonsstadt. Über die Waal schaffen die Römer Soldaten und Waren
heran. Rasch folgen Händler, Gastwirte und Bürger; denn in der
Nähe einer Truppenunterkunft gibt es immer etwas zu verdienen. Die
Niederlassung wächst auf etwa 5000 Einwohner heran.
Frührömische Periode, ca. 20 v.Chr. - 70
n.Chr. Um das Jahr 20 v.Chr. zogen die Römer mit einer grossen
militärischen Macht in die heutigen Niederlande ein. In Nijmegen-Ost
bauten sie auf dem Hunnerberg ein grosses Lager auf, und danach errichtteten
sie einen Kommandoposten auf dem noch höher gelegenen Kops Plateau. Kurz
darauf bauten sie auf dem Valkhof und um den Valkhof herum die Hauptstadt der
Bataver, Oppidum Batavorum.
Die mittlere römische Periode, Ca.70 270
n.Chr. Wärend des batavischen Aufstandes im Jahre 69-70 wurde
Oppidum Batavorum durch einen Brand vernichtet. In West-Nijmegen wurde eine
komplett neue Stadt errichtet: Ulpia Noviomagus. Diese Stadt erhielt um das
jahr 100 herum offiziell die Stadtrechte und ist damit mit Abstand die erste
und älteste Stadt der Niederlande. In Nijmegen-Ost bauten die Römer
das Lager auf dem Hunnerberg wieder auf, aus Stein. Am Waalufer unterhalb des
Valkhofs lag in dieser Zeit eine kleine Handelssiedlung.
Die Spätrömische Periode, ca.270 - 400
n.Chr. Nach ungefähr zweihundert Jahren war die Stadt Ulpia
Noviomagus im Westen verlassen. Die übriggebliebene Bevölkerung zog
sich in den Schutz eines imposanten Forts auf dem Valkhof zurück. Kurz
nach dem Jahre 400 übernahmen die Franken die Herrschaft und die
Römer verschwanden geräuschlos von der Nijmegischen Bühne.
Die
Römer in Xanten
Die römische Geschichte Xantens beginnt bereits lange vor
der Gründung der Colonia mit der Ankunft der Legionen. Zu dieser Zeit war
der Niederrhein nur dünn besiedelt. Das änderte sich schlagartig
13/12 vor Christus im Zuge der großen Rheinoffensive unter Kaiser
Augustus, als römische Truppen das erste Lager auf dem so genannten
Fürstenberg errichteten. Der Xantener Raum war fortan immer Standort von
mindestens einer Legion. Das in der Mitte des 1. Jahrhunderts gebaute
Zweilegionenlager war zeitweise einer der wichtigsten Stützpunkte des
gesamten Imperiums.
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Im Jahr 98 oder 99 nach Christus erhielt die Siedlung am
Rheinufer die Rechte einer Colonia. Damit zählte der Ort zu den 150
höchstrangigen Städten des gesamten römischen Reiches. Neben
der Provinzhauptstadt Köln war Xanten die einzige Colonia in
Niedergermanien. Benannt wurde sie nach dem Namen des Kaisers, unter dessen
Herrschaft das Imperium in den folgenden Jahren seine größte
Ausdehnung erlangen sollte: Marcus Ulpius Traianus. Da Trajan kurz zuvor
Statthalter in der Nachbarprovinz Obergermanien gewesen war, darf man annehmen,
dass er auch die Siedlung in Xanten persönlich kannte.
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Im Laufe des 3. Jahrhunderts erschütterten innere Wirren
und äußere Bedrohungen das Reich. Die Zeiten in den nordwestlichen
Provinzen wurden unruhiger, der allgemeine Wohlstand begann zu schwinden. Eine
zunehmende Schwächung der Wirtschaft und der Handelsbeziehungen spiegeln
sich auch im Fundgut der Colonia wider. In dieser Zeit machten sich erste
Vorboten der großen europäischen Völkerwanderungen bemerkbar.
Germanische Stämme aus den Gebieten jenseits der Reichsgrenze formierten
sich erstmals seit Arminius´ Zeiten wieder zu großen
Verbänden, die eine ernsthafte Bedrohung für die Provinzen am Rhein
und in Gallien darstellten. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts wurde die Colonia
schließlich von den Franken überrannt und zerstört.
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