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Die Gärten des Klosters Kamp stellen eine neue
Gartenanlage in barocken Strukturen dar, errichtet ab den 1980er Jahren bis ca.
1991. Sie sind eine Anlage nach historischem Vorbild auf historischem Boden
nach einer authentischen Vorlage, einem Kupferstich von August Querfurth und
Ernst Ludwig Creite aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Anlage zählt
insgesamt vier Gärten mit den folgenden Bezeichnungen: Terrassengarten,
Barockgarten, Alter Garten und Obstgarten. Mit der Wiederherstellung wurde der
Versuch unternommen, Mosaiksteinchen barocker Gartenbaukunst an ihrem
traditionellen Ort wieder in ein geschlossenes Bild zu integrieren. Die
wiedererrichtete Gartenanlage wurde 2004/2005 als herausragendes Beispiel in
die Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas aufgenommen.
Terrassengarten Der Terrassengarten, am Südhang des
Kamper Berges gelegen, gründet in einer Anlage, die von den Kamper
Zisterziensermönchen nach dem Dreißigjährigen Krieg errichtet
wurde. Gestaltet wurde der Garten von Benediktus Bücken, Mathematiker und
Baumeister und Mitglied des Konvents der ehemaligen Zisterzienserabtei Kamp.
Bücken verwendete als Vorlage für die Anlage die
Architettura des Sebastiano Serlio (1. Ausgabe Venedig 1540).
Danach erhielt der Terrassengarten fünf Terrassen, die obersten vier in
konkaver, die fünfte und unterste in konvexer Form. Infolge des Wechsels
von konkaver zur konvexer Formgebung entsteht auf der untersten Terrasse eine
Arena, ein Blumengarten mit Springbrunnen. Mittig des Gartens legte
Bücken eine Treppenanlage, die sogenannte Schöne Treppe,
an. Die Schöne Treppe war mit wertvollen Skulpturen auf ihren beidseitigen
Postamenten geschmückt, die mit dem Untergang des Klosters infolge der
Säkularisation verloren gegangen sind. Auf den vier Treppenpostamenten der
unteren Terrasse wurde 2010 ein Sonnenuhrensemble installiert.
Barockgarten Südlich an den Terrassengarten
schließt sich der horizontal gelegene Barockgarten an. Mit dem
Terrassengarten ist er durch die in einem geschwungenen Doppellauf endende
Schöne Treppe verbunden, die hier eine hohe Brunnenwand einschließt.
Der Barockgarten ist in 16 rechteckige Felder, davon 4 traditionelle
Schmuckfelder, gegliedert. Im Osten, Süden und Westen schließen sich
weitere Felder mit Randbepflanzungen an. Das Zentrum des Gartens bildet eine
Rundbrunnenanlage mit integrierten Wasserfontänen. Im Norden des Gartens
sind zwei Orangerien symmetrisch angeordnet. Die ursprüngliche Anlage
erfolgte ebenso wie der Terrassengarten durch die Zisterzienser nach dem
Dreißigjährigen Krieg, die Gestaltung übernahm ebenfalls
Benediktus Bücken.
Alter Garten und Obstgarten Der Alte Garten ist eine
östlich des Kamper Berges gelegene regelmäßige Anlage, die
strukturell dem Barockgarten ähnelt. Für den in 16 quadratische
Felder gegliederten Garten wurde 2012 ein Farbkonzept für die Bepflanzung
realisiert. Die im 20. Jahrhundert neu angelegte Bundesstraße 510
überdeckt jedoch rund ein Drittel des ursprünglichen Gartens. Auf der
Nordostseite des Kamper Berges besteht der Obstgarten mit u. a. Pflaumen-,
Apfel- und Kirschbäumen.
Quelle:
www.wikipedia.de
am 09.09.2016 |
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