Im Jahr 1586 begannen niederländische Soldaten unter
Führung des Ritters
Martin
Schenk von Nideggen mit dem Bau einer Festungsanlage. Der
Auftrag stammte von keinem Geringeren als dem Günstling der englischen
Königin I, dem Grafen von Leicester. Die englische Krone unterstützte
damals den Freiheitskampf der Niederlande gegen den spanischen König.
Als die Festung Schenkenschanz gebaut wurde, befand sie sich
genau an der Stelle, wo sich der Rhein in Rhein und Waal teilte - ein
strategisch wichtiger Ort, der im Laufe von 100 Jahren immer wieder Schauplatz
von harten Kämpfen war. Sogar Ludwig XIV, der französische
Sonnenkönig, hatte 1672 sein Auge auf die Schanz geworfen. Die Schanz, die
Teil eines ganzen Festungsgürtel war, der von Flandern bis Groningen
reichte, war ein starkes Bollwerk der Niederlande gegen ihre Feinde.
Das gesamte Kleverland sah sich in jener Zeit mit den
einschneidenden "Nebenwirkungen" und Folgem von Belagerungen und kriegerischen
Auseinandersetzungen konfrontiert. Schon beim Bau der Festung hatte Martin
Schenk sich über alle Proteste des Klevischen Herzogs hinweggesetzt, auf
dessen Land er seine Schanze errichten ließ.
Anfang des 18. Jahrhunderts veränderte der Rhein seinen
Verlauf, die einstmals von europäischen Herrschern begehrte Festung verlor
langsam ihre einstige strategische Bedeutung. Von 1768 an war Schenkenschanz
formal Teil der Republick, um 1800 befand sich die Schanz eine Zeit lang in
französischer Hand, 1816 gelangte sie an Preußen.
Bauern siedelten sich hier an, und etliche kurpfälzische
Auswanderer, die auf ihrem Weg nach Amerika hier an der niederländischen
Grenze "hängen" geblieben sind (so auch in Pfalzdorf und Luisebdorf), Sie
widmeten sich der Landwirtschaft in den Rheinauen und formierten eine
eingeschworene Gemeinschaft, die bis heute lebendig ist, auch wenn die
Schänzer längst keine Bauern mehr sind. |