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Vor mehr als tausend Jahren saß die edle Beatrix traurig
auf ihrer Burg. Sie war verzweifelt, denn ihr Vater war gestorben und es wurde
erwartet, dass sie sich einen Mann nahm. Eines schönen Tages wurde sie
an den Fuß des Burgberges gerufen, wo sie etwas seltsames sah: auf dem
Rhein - heute Kermisdahl
- näherte sich ein Schwan, der eine goldene Kette um den Hals trug und
daran ein Schiffchen zog. In dem Schiffchen stand ein prächtiger Ritter.
Als ihn der Schwan am Ufer absetzte, begehrte er Beatrix zu sprechen. Er sagte,
er sei gekommen, um ihr Land zu verteidigen und ihre Feinde zu
besiegen. Nach kurzer Zeit verliebte Beatrix sich in den Schwanenritter und
fragte ihn, ob er ihr Mann werden wolle. Er willigte ein, warnte sie aber,
niemals nach seinem Namen und seiner Herkunft zu fragen. Viele Jahre lebten
Beatrix und der Schwanenritter glücklich zusammen mit ihren drei
Söhnen. Als diese älter waren, bedrängten sie ihre Mutter, dem
Vater die verbotenen Fragen zu stellen. Der Ritter antwortete traurig, er
hieße Elias und komme aus dem irdischen Paradies. Im selben Moment
tauchte ein Schwan auf und verschwand mit dem Ritter. Noch im gleichen Jahr
starb Beatrix vor lauter Kummer. |
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Quelle:
Informationsmatreial der Stadt Kleve |
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In der Chronik von G. van der Schuren (um 1470) liest es sich
wie folgt:
Ein Herr des klevischen Landes namens Derick ließ nach
seinem Tode eine einzige Tochter zurück, die schöne Beatrix. Zu ihren
ererbten Gütern gehörte die kaiserliche Burg zu Nimwegen (Nijmegen).
Dieses vornehme klevische Fräulein musste sich gegen Angriffe ihrer Feinde
erwehren, die sie um ihre Länder bringen wollten, seit ihr Vater gestorben
war. Als sie an einem schönen, klaren Tag auf der Burg weilte, sah sie
etwas wunderliches: über den Rhein (Kermisdal) kam ein schöner, weißer Schwan, der
eine goldene Kette um seinen Hals trug und daran ein Schiffchen zog. Darin
stand ein stolzer Jüngling mit vergoldetem Schwert, einem Jagdhorn und
einem kostbaren Ring am Finger. Vor sich hatte er einen roten Schild, darauf
einen silbernen Innenschild mit acht goldenen Königszeptern in Lilienform
und in der Mitte einen grünen Cynober, einen Smaragd (das heutige
Kreiswappen). Dieser Jüngling namens Elyas kam aus dem irdischen Paradies,
das einige den Gral nennen. Er führ mit dem Sciffchen zum Burgberg
und begehrte Beatrix zu sprechen. Sie kam zu ihm hinunter und
begrüßte ihn freundlich. Der Ritter sagte ihr, dass er gekommen sei
, um ihr Land zu verteidigen und ihre Feinde zu besiegen und zu
vertreiben. In einer Vision war der Jungfrau Beatrix offenbart worden, dass
sie solch einen Mann haben würde und all ihre Nachkommen siegreich werden
würden. Der Jüngling gefiel ihr so gut, dass sie begann, ihn
liebzuhaben, und er sagte, dass er ihr Mann werden solle, dadurch käme er
durch Gottes Fügung. Das Geschlecht, das aus ihnen erwachsen
würde, würde viele Siege und Abenteuer bestehen. Aber er warnte sie,
niemals nach seinem Geschlecht oder nach seiner Herkunft zu fragen, denn "so
sollt Ihr mich auf der Stelle verlieren und werdet mich dann nie mehr
wiedersehen." Er sagte ihr noch seinen Namen, Elyas, und dass er Ritter
sei. Beatrix nahm ihn zum Manne und dieser stattliche Ritter besiegte alle,
die ihn bekämpften. Er erwarb sich ein so hohes Ansehen bei allen
Fürsten, Prinzen und Herren, dass Kaiser Theodisis ihn in den Grafenstand
erhob. Das Land Kleve erhob er zur Grafschaft und diese erhielt Elyas vom
Kaiser für sich und seine Nachkommen als Lehen. Er regierte 21 Jahre lang
als erster Graf von Kleve. Drei Söhne entsprossen dieser Verbindung:
Berick, Geodart und Coenrait. Eines Nachts fragte Beatrix, ob er nicht um
der Kinder willen sagen wolle, woher er gekommen sei. Im selben Moment
verschwand ihr Mann und sie sah ihn nie wieder. Im gleichen Jahr starb
Beatrix. |
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Quelle:
Klevischer Verein für Kultur und Geschichte e.V. |
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Gert van der Schuren (* angeblich 1411 in Xanten;
1496) wirkte als Sekretär am Hof des Klever Herzogs und war der Verfasser
einer klevischen Chronik.
Gert van der Schuren stammte aus Xanten und war ein Sohn des
Johan van der Schuren ( 1439), der unter Erzbischof Friedrich von
Saarwerden das Amt eines kölnischen Amtmanns von Xanten innegehabt hatte,
und der aus einer bedeutenden Schöffenfamilie stammenden Drude van Bemel
( 1449/50). Gert hatte mehrere Geschwister: Johan, Rutger, der Kanoniker
am Xantener Viktorstift wurde, Wilhem, Bela und Mechtelt. Gert war in erster
Ehe mit einer Lysbeth ( 1455/57), in zweiter Ehe mit einer Getrudis
verheiratet. Aus der ersten Ehe entstammten mindestens drei Söhne, die
alle eine geistliche Laufbahn einschlugen. 1440 trat Gert van der Schuren als
Notar auf. Allerdings ist seine Einschreibung an der Kölner
Universität erst für 1441 belegt. Wahrscheinlich 1450 trat er seinen
Dienst als Sekretär in der klevischen Kanzlei unter Herzog Johann I. an.
Gert scheint beim Klever Herzog in hohem Ansehen gestanden zu haben, denn er
wurde schon früh zu speziellen Missionen herangezogen und begleitete ihn
häufig auf Reisen. 1471 begann Gert van der Schuren im Auftrag seines
Dienstherrn mit der Abfassung einer klevischen Chronik in niederdeutscher
Sprache, für die er in großem Umfang das ihm zur Verfügung
stehende Verwaltungsschriftgut der Klever Kanzlei auswertete. Seine Darstellung
bricht mit den Berichten über das Jahr 1450 unvermittelt ab. Gert starb
1496. |
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Quelle:
Wikipedia am 10.04.2010 |
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