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Vorgeschichte zum RAF-Standort Laarbruch
1933 wurde unter der Regie der deutschen Luftwaffe ein
Segelflugplatz eingerichtet. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das
Gelände in einen "Scheinflughafen" umgewandelt, um alliierte Bomber zu
Fehlabwürfen zu verleiten. Nach 1945 wurde der Segelflugbetrieb
vorübergehend wieder aufgenommen.
B.100 Goch war ein britischer Feldflugplatz auf dem Gebiet der
heutigen Gemeinde Weeze während des Zweiten Weltkriegs. Mit dem
Vorrücken der Alliierten war es für die Luftstreitkräfte
erforderlich, mit den Bodentruppen zusammen vorzurücken. Die
Luftüberlegenheit sollte erreicht werden, wozu Flugplätze und
Behelfslandeplätze benötigt wurden, die der vorrückenden Front
folgten. Britische Landeplätze wurden mit dem Präfix "B" und einer
fortlaufenden Nummer benannt. Hauptstoßrichtung der Briten und
Kanadier waren das Ruhrgebiet und Norddeutschland, die Überquerung des
Rheins begann am 23. März 1945 (Operation Plunder) zwischen Emmerich und
Xanten. Der erste Landeplatz bei Goch war ein schmaler Streifen, der von der
662 Squadron der Royal Air Force zwischen dem 4. und 26. März 1945 genutzt
wurde. Bei den eingesetzten Flugzeugen handelte es sich um Taylorcraft
Auster. Der Hauptlandeplatz B.100 befand sich kurz vor der
deutsch-niederländischen Grenze, 8 Meilen (13 km) südöstlich der
Ortschaft Goch und 3 Meilen (5 km) südwestlich von Weeze. Die 3600
Fuß (1180 Meter) lange Landebahn bestand aus gelochtem Stahlbelag mit
einer parallel verlaufenden Grasbahn für den Notfall. Eine Meile (1,6 km)
nordwestlich, nahe dem von der 662 Squadron genutzten Gelände, befand sich
eine 3000 Fuß (983 Meter) lange Grasbahn, die im Notfall für eine
Evakuierung bereit gestanden hätte. Die Infrastruktur war angemessen
aber einfach: Quartier war in Zelten, die Betankung der Flugzeuge erfolgte
mittels Benzinkanistern und eine mobile Befeuerung war verfügbar, um
Nachtflüge zu ermöglichen. Die Anlage hatte die Kapazität
für zwei Geschwader (Wings). Das erste Flugzeug des No. 121 (Typhoon)
Wing kam am 20. März 1945 nach Goch. Zehn Tage später gesellte sich
das kanadische Geschwader No. 143 hinzu. Die Hawker Typhoon des 121.
Geschwaders wurden Mitte April gegen Spitfires der kanadischen No. 127 Wing
ersetzt, die jedoch bereits Ende des Monats wieder abgezogen wurden. Damit
endete der Betrieb von B.100. Das Gelände wurde jedoch später dazu
vorgesehen, einen der neuen, permanenten Fliegerhorste, die die RAF in
Deutschland errichten wollte, aufzunehmen. 1954 eröffnete die Royal Air
Force dort den Militärflughafen Laarbruch, der dann später zum
zivilen Flughafen Weeze umgenutzt wurde. |
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