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Neukirchen-Vluyn - Alte / Neue Kolonie

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Die Alte Kolonie entstand 1917 bis 1925 östlich der Zeche. Drei unterschiedliche Haustypen in eineinhalb- bis zweigeschossiger Bauweise wechseln sich ab. Sie wurden aus Ziegeln errichtet und weisen expressionistischen Schmuckelementen an Eingängen und Giebeln auf. zu jedem Haus gehörte ein Garten mit Stallungen zur Selbstversorgung. Am südlichen Ende der Siedlung liegen einige größer und schmucker ausgeführter Beamtenhäuser. Im Norden, östlich des Hindenburgplatzes, fügt sich die Plattenkolonie, um 1918 errichtet, in die Alte Kolonie ein.

Die Neue Kolonie entstand südlich der Zechenanlage zwischen 1926 und 1930. Die zweigeschossigen Blockhäuser sind rund um die Höfe vor- und zurückspringend angeordnet. Im Inneren lagen die Gärten mit den zentral angeordneten Stallungen. Die Eingänge zu den Häusern lagen auf der Hofseite. Die Ziegelfassaden weisen ebenfalls expressionistische Schmuckelemente aus, allerdings deutlich weniger als in der Alten Kolonie. Auffallend sind die geschweiften Schaugiebeln an sechs Häusern in der Etzoldstraße.

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Im vergangenen Jahrhundert wurde die Geschichte von Neukirchen-Vluyn maßgeblich durch das Bergwerk Niederberg geprägt. Der erste Schacht von Niederberg wurde 1912 zwischen den ehemals selbständigen Gemeinden Vluyn und Neukirchen niedergebracht. Über insgesamt fünf Schächte wurde bis zur Schließung der Zeche 2001 Bergbau (Ess-, Mager- und Anthrazitkohlen) betrieben. Die Errichtung der Zechensiedlungen "Alte Kolonie" (1917-1925) und "Neue Kolonie" (1926-1930) ergab sich aus dem Zuzug vieler Bergleute, die neben der Arbeit auch eine neue Heimat in Neukirchen-Vluyn fanden.

Die verschiedenen Haustypen stehen heute unter Denkmalschutz und sind neben den alten Fördertürmen auf dem ehemaligen Zechengelände letzte Zeugen untergehenden Steinkohlebergbaus.

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Kohlebergbau

Bereits 1854 wurden durch Bohrungen von Franz Haniel abbaufähige Kohleflöze am linken Niederrhein nachgewiesen. Zunächst war deren Nutzung durch die geologischen Verhältnisse stark behindert. Erst mit der Einführung des Gefrierverfahrens für den Schachtbau konnten die Probleme behoben werden. Es folgten deshalb in den 1870er Jahren die Gründung diverser Bergwerksunternehmungen. Die hierzu gehörenden drei Einzelgewerkschaften mit ihren Grubenfelder Großherzog von Baden, Ernst Moritz Arndt und Süddeutschland einigten sich am 16. September 1911, über eine gemeinsame Tochter, der Niederrheinische Bergwerks-Aktiengesellschaft in Neukirchen, Ihre Grubenfelder zusammen auszubeuten. Dafür wurde 1913 von der Niederrheinische Bergwerks-Aktiengesellschaft mit dem Abteufen der Schächte begonnen. Das Abteufen von Schacht I begann am 1. Oktober 1913 und wurde bis zum 1. Oktober 1917 in 490 m Tiefe beendet. Die Daten für Schacht II lauten: Beginn 10. Juni 1914 und Ende 22. Oktober 1917 bei 433 m. Mit dem ersten geringen Abbau wurde am 1. Oktober 1917 begonnen. Die Nettoförderung betrug 1918 36.521 t und stieg bis 1927 auf 274.165 t. Mit der Abteufung des ersten Zechenschachtes des Bergwerks Niederberg begann für die beiden Gemeinden eine neue Epoche. Mit dem Einzug des Steinkohlenbergbaus veränderte sich der Charakter der örtlichen Wirtschaft, die Bevölkerungszahl, die Beschäftigungs- und Siedlungsstruktur.

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Dez. 2023 - letzte Bearbeitung: 10.12.2023