Das Haus Gesselen, auch Haus te Gesselen genannt, ist ein ehemaliges Rittergut in Wetten, einem Ortsteil von Kevelaer. Es steht am rechten Ufer der Niers und zählt zu den am vollständigsten erhaltenen Herrensitzen am Niederrhein. Über verschiedene Adelsgeschlechter kam es im 17. Jahrhundert schließlich an die Grafen von Hoensbroech, die das Anwesen nicht als Wohnsitz nutzten, sondern zu landwirtschaftlichen Zwecken verpachteten. Im Laufe der nachfolgenden Jahre nagte der Zahn der Zeit am Herrenhaus der Anlage, und die Grundwasserabsenkung durch die Regulierung der Niers in den 1930er Jahren tat ihr Übriges, sodass Haus Gesselen in den 1980er Jahren einsturzgefährdet war. Aufwändige Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten ab 1987 retteten das Baudenkmal vor dem endgültigen Verfall. Das Haus befindet sich in Privatbesitz und ist nur während öffentlicher Veranstaltungen zu besichtigen.
Die Anlage fand mit „Arnoldus miles te Gestelen“ 1247 erstmals urkundlich Erwähnung. Zu jener Zeit war sie ein geldrisches Lehen. Im Jahr 1349 wurde mit der „molen te Ghestelen“ eine zum Anwesen gehörende Mühle erwähnt. 1403 befand sich Haus Gesselen im Besitz des Derik von Pallant, dessen Enkelin Aleyd es 1498 an ihren Mann Arndt von Eyll brachte. Zu jener Zeit bestand die Anlage bereits aus einem Herrenhaus, einer Vorburg und zwei Mühlen. Zuvor war es 1424 erstmals als Haus („huys tot Gestelen“), also als befestigter Adelssitz, erwähnt worden. Nach Arnd von Eyll folgten seine zwei Söhne als Besitzer.
Haus te Gesselen und die Niers
Jan. 2024 - letzte Bearbeitung: 10.01.2024