Im zehnten bis elften Jahrhundert entstehen die Burg und eine dazugehörige Siedlung auf dem Kirchberg.
Am 25. April 1242 verlieh Graf Dietrich VI von Cleve den Einwohnern das Stadtrecht. 1305 erhielt Cleve das Privileg der freien Ratswahl.
Zu dieser Zeit war es zentrale Bürgerpflicht ihre Stadt zu schützen. So oblag es den Bürgern die Stadtmauern und Wälle, Gräben sowie die Stadttore instandzuhalten ebenso wie im Kriegsfall zu verteidigen. Häufig oblag diese Pflicht den Zünften. In Friedenszeiten gab es häufig von der Stadt bezahlte Wachen, die auf den Mauern, Türmen und Wällen patrouillierten und nach innen eher "polizeiliche" bzw. Zoll-Aufgaben hatten.
Möglicherweise gab es Ausnahmen aber im Allgemeinen war dieser Sicherungsdienst disziplinlos und nicht sehr wertvoll. Es wird berichtet, dass der Magistrat vielfach gegen Stadtsoldaten einschreiten musste, insbesondere dann, wenn diese beim Abruf der Sicherungswachen in der Mehrzahl als fehlend gemeldet wurden, oder die Soldaten unter dem Einfluss "geistiger Getränke" gegen ihre Vorgesetzten gar tätlich geworden waren. Oft war es üblich, dass die Soldaten unmittelbar nach Dienstantritt die Patrouillen in der nächsten Schankwirtschaft machten.
Das war auch für Cleve während der brandenburgisch- preußischen Zeit so und erhielt sich noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Es gab bei den Landesherren kein Interesse eine Garnison zu unterhalten, zumal die Klever Bürger nach ihren alten Stadtrechten vom Soldatendienst befreit waren. Die Landesherren überließen in Friedenszeiten den Schutz der Stadt den Bürgern selbst.
Unter französischer Herrschaft wurde Cleve in sechs Bürgerquartiere eingeteilt: Heideberg-, Marktstraßen-, Großestraßen-, Hagschestraßen-, Kirchstraßen- und Unterstraßenquartier.
Mit der Rückeroberung des linken Rheinufers wurde unter der preußischen Herrschaft die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Noch während des Vormarsches auf Paris 1814 wurden aus dem Clever Bezirk Landwehrinfanterie-und -kavallerie ausgehoben und im Frühjahr 1814 als Ersatztruppen nach Frankreich in Marsch gesetzt.
Im Jahre 1815 erschien zum ersten Male die Bezeichnung "1.Rheinisches Landwehr-Regiment", in das auch die Clever Landwehr eingegliedert wird. In diesem Jahr wurde die Stadt vom Kreisdirektor aufgefordert Stellung zu beziehen zur Einrichtung einer Garnison. Es galt geeignete Baulichkeiten zur Unterbringung von Mannschaften zu benennen.
Bereits unter französischer Herrschaft wurde ein Umbau der "Münze" zur Kaserne erwogen. Diese Überlegung griff man auf und entwarf eine Unterbringungsmöglichkeit für 150 Soldaten in 75 Betten. Mangels der notwendigen finanziellen Mittel wurde der Plan fallengelassen. Erst im Jahr 1860 kam man der Realisierung näher.
Obwohl behauptet wird, dass es von 1815 bis 1860 in Cleve eine Friedensgarnison gab, ist dies wohl nicht richtig.
1860 wurde vom Stadtrat beschlossen, das Angebot der Militärbehörde anzunehmen, Cleve zur Garnisonsstadt des 7. Jägerbataillons zu machen.
Der erste Kommandeur des Bataillons in Cleve war Major von Massow. Am 4. Juli 1860 erhielt das Bataillon den Namen: Westfälisches Jägerbataillon Nr. 7.
In den langen Friedensjahren bahnten sich immer inniger werdende Beziehungen zwischen den Bürgern und dem Bataillon an, besonders gefördert durch den Eintritt vieler Clever als Freiwillige. Die Mehrzahl der Clever Einwohner kannte fast alle Vorgesetzten des Bataillons vom Kommandeur abwärts persönlich.
Am 7. August 1914 verließ das mobile Bataillon Cleve. Der letzte Friedenskommandeur war Major Zöllner.
1914 war auch das Ende des Kurbetriebes in Cleve.
Juli 2023 - letzte Bearbeitung: 15.07.2023