
Bereits im 11. Jahrhundert ist eine Besiedlung der Wald- und Wiesenlandschaft des 7 km vom Xantener Stadtzentrum entfernten Marienbaum belegbar als im heutigen Stadtteil Vynen eine Kirche der umliegenden Bauernschaften gegründet wurde, an der auch „Broechem“ als das heutige Marienbaum beteiligt war. Im Jahr 1419 wurde in Broechem das „Haus Balken“ errichtet.
Die Wallfahrtsgeschichte Marienbaums beginnt im Jahre 1430 als der Sage nach ein gelähmter Hirte in der Krone einer treppenförmigen Eiche eine Figur der Maria entdeckt haben soll und daraufhin gesundete. 8 Jahre später begann der Bau einer Kapelle an der Fundstelle, welche „An gen Trappenboom“ genannt wurde. 1441 wurde der Bau vollendet und Wallfahrer bereisten Marienbaum. 1460 gründete Maria von Burgund nahe der Kapelle ein Doppelkloster nach der Ordensregel Birgitta von Schwedens. Während Marienbaum 1590 noch 17 Herdstellen zählte lebten dort im Jahr 1705 110 Einwohner in 23 Häusern und knapp 80 Angehörige des Klosters. Zwischen 1712 und 1714 wurde die Kapelle zu Teilen abgerissen und über ihr die Kirche St. Mariä Himmelfahrt errichtet.
Unter napoléonischer Herrschaft wurde das Kloster säkularisiert und die Kirche in eine Pfarrkirche umgewandelt. Die Klostergebäude wurden hingegen abgerissen und bei einer Volkszählung 365 Einwohner gezählt.
Im Frühjahr 1945, als der Niederrhein im Verlauf des Zweiten Weltkriegs zum Frontgebiet wurde, erlangte der Bahnhof Marienbaum strategische Bedeutung. Bei der Schlacht am Totenhügel bei Uedem im Februar 1945 erfolgte der Transport der Panzer ständig über den Marienbaumer Bahnhof. Dieser war somit Teil der Operation Blockbuster. Die bei Bombenangriffen auf Marienbaum am 27. und 28. Februar 1945 zu 40 Prozent zerstörte Gemeinde wurde in den Folgejahren wieder aufgebaut.
St. Mariae-Himmelfahrt
Orgel in der Wallfahrtskirche St. Mariae-Himmelfahrt
Marienbrunnen vor der Pfarrkirche
Ehrenmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege
Der Neugotische Kirchturm der Wallfahrts- und Pfarrkirche St. Mariae-Himmelfahrt, der mit seinen sieben Bronzeglocken eines der größten Geläute am Niederrhein darstellt, enthält ein Glockenspiel, das täglich um 11:05 Uhr und 17:05 Uhr erklingt.
Der Brunnen vor dem Hauptportal ist ein Werk eines italienischen Künstlers aus Bergamo aus dem Jahre 1991. Die Marienstatue ist eine vergrößerte Nachbildung des Gnadenbildes "Maria, Zuflucht der Sünder".
Brunnen am Dorfplatz
St. Birgitten Schützenbruderschaft
Maria von Burgund, 13. Februar 1457 bis 27. März 1482
Birgittenkloster
Gegend um Marienbaum
Feb. 2025 - letzte Bearbeitung: 11.02.2025