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Haus Walbeck wird von den Walbeckern auch Schloß
Walbeck genannt. Hier hatte der Gründer der Walbecker Spargelzucht
sein Domizil. Es handelt sich um ein schlossartiges Gebäude. Die Datierung
des Schlosses im Kern wird auf das 16. Jahrhundert festgelegt. Es ist eine
ehemalige Wasserburg und ein bleibendes Zeugnis für die mit den
Niederlanden verbundene architektonische Tradition. Die zweigeschossige, aus
Backsteinen bestehende Vierflügelanlage, wurde über einem
quadratischen Grundriss erbaut und um einen kleinen Binnenhof gruppiert. Man
erkennt vier runde, am Dachfuß ausgekragte Ecktürme, in geringem
Abstand eine kleine dreiflügelige Vorburg mit modernen Dachausbauten. Haus
Walbeck gehörte mindestens seit 1346 über mehrere Generationen den
Schenken von Nideggen, denen die Freiherrlichkeit Walbeck gehörte. Sie
besaßen auch die Gerichtsbarkeit über den Ort. Wahrscheinlich 1452
wurde die Herrlichkeit geteilt: Johann Schenk von Nideggen erhielt den einen
Teil der Herrlichkeit mit dem Stammsitz Haus Walbeck, sein Bruder Diederich den
anderen Teil mit Sitz auf Haus Steprath, welches in diesem Jahr zum ersten Mal
erwähnt wird. Etwa 1526 vererbt Heinrich Schenk von Nideggen seiner
Tochter Irmgard seine Hälfte von Walbeck an Haus Walbeck. Sie heiratet
Adrian van den Byland von Schloss Rheydt. 1594 taucht in der Erbfolge der Name
Grammaye auf. 1653 wird das Erbe der Theodora Catharina von Grammaye, die
Lothar Otto von Bönninghausen heiratete, zugesprochen. Der letzte derer
von Bönninghausen, Cornelius Franz Johannes, stirbt 1802. In diesem Jahr
wird die Feudalherrschaft in den französisch besetzten Gebieten durch
Napoleon aufgehoben. Die Besitzungen bleiben den Eigentümern. 1803 stirbt
auch die Ehefrau von Cornelius Franz Johannes von Bönnighausen, eine
geborene Sternenfels. Erbe wird der Baron Karl von Sternenfels, Heilbronn. Er
verkauft Haus und Liegenschaften 1808 an Gerhard Friedrich von Ammon zu Geldern
für insgesamt 7200 franz. Franc. Von Ammon war von 1813 bis 1832
Bürgermeister von Walbeck. Später werden verschiedene Eigentümer
von Haus Walbeck genannt, unter anderem Mauritz. 1904 erwirbt der
Landgerichtspräsident Jakob Klein aus Köln Haus Walbeck. Bis 1980
bleibt es in Familienbesitz. Die Gesamtanlage wurde modernisiert und dient
heute einem sozialpädagogischen Institut als Lern- und
Fortbildungseinrichtung. Schloss Walbeck wurde am 28. Januar 1992 auf der
Denkmalschutzliste der Gemeinde Geldern unter der Nummer A 62 eingetragen.
Quelle:
Wikipedia
am 28.05.2014 |
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