Er ist eine Schachlegende, gilt als Deutschlands bester
Schachspieler nach dem Ende des zweiten Weltkriegs. Unzählige Erfolge
säumen seinen schachlichen Werdegang. In seiner großen Zeit (in den
70-er und 80-er Jahren des letzten Jahrhunderts) klopfte er an die Tür zur
Weltmeisterschaft, belegte Platz 3 der Weltrangliste. Seine Sensibilität
und Feinfühligkeit verhinderten möglicherweise noch
Größeres. Heute betreibt er Schach nur noch als
Nebenbeschäftigung. Wichtiger sind ihm jetzt andere Dinge, wie
beispielsweise die Malerei, der er sich mit Interesse widmet, oder auch seine
Übersetzungstätigkeit. In etlichen Sprachen ist er "zu Hause". Die
Rede ist von Dr. Robert Hübner.
Ihn durften die ausrichtenden Schachvereine aus Kevelaer,
Kranenburg und Uedem zu einer (nostalgischen) Simultanveranstaltung am
Niederrhein begrüßen. In gewisser Weise schloss sich jetzt ein
Kreis. Im Jahre 1963 gewann Hübner hier als 14-jähriger Youngster die
5. Internationalen Uedemer Schachtage. Gegen damals recht bekannte Spieler wie
Achenbach, Bachmann und Nowack.
Bürgerhaus Uedem - 12. April 2014, 14.00 Uhr.
Nach langen Vorbereitungen für die Veranstaltung betrat
der äußerst bescheidene Star die Szenerie. 38 Gegner/innen durften
sich geehrt fühlen, gegen Hübner antreten zu dürfen.
Spieler/innen aus sechs verschiedenen Vereinen, zwischen 10 bis über 70
Jahre alt, wollten es mit ihm aufnehmen. Von Brett zu Brett eilten die Schritte
des immer noch erstaunlich fitten Meisters. Die ehrgeizigen Amateure leisteten
zum Teil erheblichen Widerstand. Nach mehr als fünf Stunden Spielzeit war
folgendes Endresultat erreicht:
1) |
38 Spiele |
2) |
27 Siege Hübner |
3) |
5 Remis |
4) |
6 Niederlagen Hübner. |
Wobei zwei der Niederlagen mehr als unglücklich zustande
kamen. Eigentlich waren es nur vier "echte" Niederlagen. Alle, die aktiv oder
auch als Zuschauer an dieser Veranstaltung teilgenommen haben, werden diesen
Tag sicherlich nicht so schnell vergessen.
47533 Kleve, den 14. April 2014 Herbert Cloosters
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