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Die Gegend um Grefrath war vor der Industrialisierung
Weberland. Typisch für den Teil des linken Niederrheins waren die
Leinenweber. 48% der Bevölkerung war in der Landwirtschaft, 48% waren
Weber. Die restlichen 4% warewn der Klerus und sonstige Handwerker. Ein
Weber ist eine Person, die das Handwerk der Weberei als Beruf ausübt. Der
Weber stellt aus Garnen verschiedene Gewebe her. Spezialisierte Weber waren
die Tuchmacher, die ausschließlich feine gewalkte und geraute Wollgewebe,
sogenannte Tuche, herstellten, Leineweber produzierten ausschließlich
Leinwand, Seidenweber verwebten Seide.
Weber/in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach der
Handwerksordnung. Die duale Ausbildung dauert drei Jahre und schließt mit
der Gesellenprüfung ab. Daneben gibt es die Möglichkeit, sich in den
Weberklassen vier Jahre außerbetrieblich auf die Gesellenprüfung
vorzubereiten. Zum 1. Januar 2004 wurde die Handwerksordnung in Deutschland
geändert; der Meisterzwang für die Webereibetriebe ist weggefallen
und das Weberhandwerk ist zum zulassungsfreien Handwerk geworden. Eine
Berechtigung zur Ausbildung von Lehrlingen im Rahmen der dualen Ausbildung ist
ab diesem Datum auch ohne Meisterprüfung möglich; die erforderliche
fachliche Eignung als Ausbilder ist bereits mit der Gesellenprüfung
gegeben. Als Nachweis für die berufs- und arbeitspädagogische Eignung
muss nur noch eine Ausbildereignungsprüfung abgelegt werden. In
Österreich ist Weberei eine von drei Ausbildungsmöglichkeiten im
dreijährigen Lehrberuf Textilgestaltung. |
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