Die
Himmelsmutter spricht zu ihren Kindern
Trotz ihres Elends waren die frommen Bewohner Kevelaers immer
treue Kinder Gottes geblieben. Ihre besondere Verehrung galt der Gottesmutter,
der Trösterin der Betrübten. Es gab nicht ein Haus in dem nicht eine
Abbildung von ihr zu finden war. Bei der Mutter der Schmerzen, deren einziger
Sohn gekreuzigt wurde, suchten die Mütter der gemordeten Jungen und
Männer Trost in ihrem Leid.
In diese grausamen Zeit des Krieges, sieben Jahre nach dem
"Kroatenjahr", erkor sich die Königin des Himmels diesen
verhängnisvollen Ort aus, um hier, wo das Maß von Elend und
Betrübnis überfloss, als Trösterin zu erscheinen.
Sie bediente sich eines frommen Gelderner Hausierers, ihr
Heiligtum auf der Kevelaerer Heide zu errichten.
Im Jahre 1641, kurz vor Weihnachten, führte der Weg
Hendrick Busmans wieder einmal durch Kevelaer. Wie gewöhnlich kniete er
vor dem Hagelkreuz hahe dem Dorf nieder, flehte um Hilfe in der Kriegsnot, um
Erbarmen für dieses unglückliche Stück Heideland. Kein Mensch
war in der Nähe. Plötzlich hörte er klar und deutlich eine
Stimme: "Hier sollst du mir ein Heiligenhäuschen bauen!" Erstaunt,
erschrocken sprang Busman auf. War es Täuschung? War es Wirklichkeit? Er
fand keine Erklärung, ging weiter und schlug sich jene Stimme für das
erste Mal aus dem Sinn.
Einige Wochen später hörte er abermals die
geheimnisvolle Stimme. Als er nach kurzer Zeit zum dritten Mal die gleichen
Worte am Hagelkreuz vernahm, riet ihm der Pfarrer von Kevelaer, der
geheimnisvollen Aufforderung zu folgen. Gewiss wollte der Herr in dieser Zeiz
des Schreckens sein Erbarmen zeigen, ihnen durch den Bau des
Heiligenhäuschens eine Quelle des Trostes und der Gnade eröffnen.
aus einer Schularbeit von Margret Ricker geb. Dicks aus dem Jahre
1959 |
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