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Griethausen, ein Fischerdorf direkt am Altrhein gelegen, ist
ein Ortsteil der Stadt Kleve. Bei seinem Regierungsantritt 1347 erhielt Graf
Johann von Kleve von Kaiser Ludwig dem Bayern das Privileg verliehen, den
Nimweger Zoll an einen beliebigen Ort des klevischen Territoriums zu verlegen.
Spätestens 1357 ist die Verlegung nach Griethausen erfolgt, wo sich zuvor
nur ein Gutshof befunden hatte. 1364 sind Arbeiten zur Anlage einer Stadt bei
der Zollburg nachweisbar, die 1373/74 Stadtrechte erhielt. Griethausen
gehörte damit zu den später 24 Städten des Herzogtums Kleve.
Durch eine Verlagerung des Rheins verlor der Griethauser Zoll schon zu Beginn
des 15. Jahrhunderts wieder an Bedeutung. Durch Kämpfe um Schenkenschanz
im 17. Jahrhundert wurde Griethausen zerstört. Am 1. Juli 1969 wurde
Griethausen nach Kleve eingemeindet. |
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Quelle: Wikipedia am 17.08.2011 |
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Die Brücke von Griethausen ist einzigartig. Sie ist die
älteste erhaltene Eisenbrücke in Mitteleuropa, ein Relikt aus den
Anfängen der Eisenbahnära - vergessen in Kleve-Griethausen. Sie war
einst Teil einer Bahnverbindung von Köln über Neuss und Kleve zu den
niederländischen Nordsee-Häfen. |
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Quelle: DerWesten.de am 17.08.2011 |
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Die Griethausener Eisenbahnbrücke (auch
Altrheinbrücke) bei Kleve-Griethausen ist die älteste noch erhaltene
Brücke der Eisenbahn im deutschen Abschnitt des Rheines. Sie wurde 1865
von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft mit Errichtung der
Linksniederrheinischen Strecke von Köln über Neuss, Krefeld und Kleve
zu den niederländischen Nordsee-Häfen gebaut und führte
über einen toten Rheinarm in Richtung Elten und weiter nach Zevenaar in
den Niederlanden. Der Rheinstrom wurde von einem Trajekt (Eisenbahnfähre)
überquert. Das gesamte als Stahlbau errichtete Brückenbauwerk
erstreckt sich über eine Länge von 485 Meter bei einer Spannweite der
Hauptöffnung von 100 Meter. Die große Länge erklärt sich
aus dem im Flusstal frei zu haltenden Querschnitt für die Ableitung des
Hochwassers. Das stärkste Stahlprofil an der Hauptbrücke war ein
Winkelprofil mit den Maßen 110 × 110 × 15 Millimeter und
Blech mit den Abmessungen 5.100 × 1.750 × 10 Millimeter. Mit diesen
Materialien ist die für heutige Verhältnisse sehr feingliedrige
Ausführung der Brücke zu erklären. Weiterhin ist der Werkstoff
der Brücke bemerkenswert, da er aus Puddelstahl besteht. Das Material
zeichnet sich durch einen sehr niedrigen Gehalt an Kohlenstoff und einen hohen
Gehalt an Phosphor aus. Beides beeinflusst in Verbindung mit geringen Kupfer-
und Nickelanteilen die Korrosionsbeständigkeit des Werkstoffs mit der
Wirkung, dass die Brücke so gut wie nicht rostet, obwohl der letzte
Schutzanstrich vor nunmehr 75 Jahren aufgetragen wurde. Der
Korrosionsschutzmechanismus der heute produzierten, phosphorlegierten
wetterfesten Baustähle funktioniert auf ähnliche Weise. Wetterfeste
Stähle bilden unter der Rostschicht eine dünne Sperrschicht aus
festhaftenden Phosphaten oder Sulfaten, welche dem Material die
Witterungsbeständigkeit verleiht. Während die Fährverbindung
über den Rhein bereits 1912 eingestellt worden war, wurde der
Personenverkehr über die Brücke nach Griethausen noch bis 1960, der
Güterverkehr zu einer in Spyck direkt am Rhein liegenden
Ölmühle, bis 1987 durchgeführt. Danach wurde die Strecke
einschließlich der Brücke stillgelegt. Seit einiger Zeit existieren
Überlegungen, auf der gesamten Brücke einen Radweg anzulegen. Ihr
hervorragender Unterhaltungszustand würde das Vorhaben sehr
kostengünstig gestalten. |
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Quelle: Wikipedia am 17.08.2011 |
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